Forum „Unversorgte Tumorpatienten am Ende der Lieferkette?“
Podiumsdiskussion im Rahmen der DGN-Jahrestagung
Donnerstag, 20. April 2023 | Saal 1 | 11:30 – 13:00 Uhr
Die dynamische Entwicklung unseres Fachgebiets hat in den letzten Jahren eine zunehmende Bedeutung der Nuklearmedizinn in der Medizin gefördert. Dabei ist die verlässliche, kontinuierliche Versorgung mit Radionukliden bzw. Radiopharmaka für Diagnostik und Therapie eine entscheidende Voraussetzung für die erfolgreiche und zeitkritische Behandlung insbesondere von Krebspatient:innen.
Sowohl in der Vergangenheit als auch – besonders gravierend – während der letzten Monate ist es zu kritischen Unterbrechungen in der Herstellung von Radionukliden und den daran anknüpfenden Lieferketten gekommen. Wie auch in der Versorgung mit nicht-radioaktiven Medikamenten spielen übergeordnete globale Krisen sowie politisch nicht beantwortete Herausforderungen in der Patientenversorgung eine zentrale Rolle.
Dieses akute Defizit kann nach Auffassung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN) nicht weiter hingenommen werden. Es müssen dringend zeitnahe Lösungen herbeigeführt werden, um die Behandlung der oft schwerstkranken Patient:innen wirkungsvoll n zu sichern.
Vor dem Hintergrund der andauernd kritischen Versorgungssituation wird die DGN im Rahmen ihrer Jahrestagung „NuklearMedizin 2023“ am 20. April 2023 in Leipzig in der Zeit von 11.30 Uhr bis 13.00 Uhr ein Forum mit dem Titel „Unversorgte Tumorpatienten am Ende der Lieferkette?“ veranstalten. Im Rahmen dieses Forums soll die dringliche Thematik mit Vertreter:innen der beteiligten Produktionsstätten und Radiopharmaka-Hersteller, sowie betroffenen Patient:innen und Radiopharmazeut:innen/Nuklearmediziner:innen erörtert werden. Wesentlich dabei ist die Förderung der Interaktion zwischen kommerziellen und nicht-kommerziellen Herstellern, Patienten:innen, Ärzt:innen und politischen Entscheidungsträgern zur Beseitigung dieses eklatanten Mangels in der Gesundheitsversorgung der betroffenen Krebspatient:innen.
So gestaltet sich das Programm des Forums in zwei Teile. Zunächst werden die labile Versorgungssituation mit Radionukliden und die sich daraus für die Krebspatient:innen ergebenden Konsequenzen durch kurze Impulsreferate (jeweils 10 Minuten) vorgestellt:
- Herr Günther Berlin als betroffener Patient
- Frau Andrea Voit als Vertreterin der Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (FRM II)
- Herr Dr. rer. nat. Thomas Gottlieb als Vertreter eines radiopharmazeutischenUnternehmens (ITM Isotope Technologies Munich SE)
Für die sich daran anschließende 45-minütige Podiumsdiskussion, in der die Versorgung unserer Krebspatient:innen tiefergehend erörtert werden soll, konnten neben den genannten Referent:innen weitere Diskutanten des Berufsverbands Deutscher Nuklearmediziner (BDN), des Bundesministeriums für Gesundheit und Experten der DGN gewonnen werden:
- Herr Dr. rer. nat. Christoph Solbach, Leiter des Bereichs Radiopharmazie/Zyklotron der Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Ulm und Vorsitzender des Ausschusses Radiopharmaka der DGN
- Herr Prof. Dr. med. Detlef Moka, Vorsitzender des Berufsverbands Deutscher Nuklearmediziner e. V. (BDN)
- Herr RegDir. Dr. Oliver Onusseit, Leiter des Referats für Arzneimittelentwicklung, -zulassung und -qualität, Großhandel, Klinische Prüfung (Referat 114) des Bundesministeriums für Gesundheit
- Herr Prof. Dr. med. Markus Luster, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin e. V.
Moderiert wird die Podiumsdiskussion von Frau Dr. med. Eva Richter-Kuhlmann. Sie ist als Medizinjournalistin u. a. in den Gebieten Gesundheitspolitik, medizinische und medizin-ethische Themen, Hochschul- und Forschungspolitik sowie Ausbildung von Medizinstudierenden tätig. Den Kolleginnen und Kollegen dürfte sie auch als Redakteurin des Deutschen Ärzteblatts bekannt sein.
Kontakt: Götz Jonas, Geschäftsführer der DGN
E-Mail: office@nuklearmedizin.de